SoilCompaC

Kurzbeschreibung

Die Verdichtung von landwirtschaftlichen Böden ist eine große Bedrohung für die Produktivität sowie die ökologische und hydrologische Funktion des Bodens. Obwohl die negativen Auswirkungen der Verdichtung auf die Bodeneigenschaften und -funktionen relativ gut dokumentiert sind, bleiben Schätzungen über das Ausmaß und die Schwere der Verdichtung in Europa unscharf. Wir haben nur begrenztes Wissen darüber, wie Verdichtung den Kohlenstoffkreislauf verändert, und es fehlen Informationen über Verdichtungsrisiken für verschiedene pedoklimatische Zonen und Anbausysteme in Europa und wie sich die Risiken aufgrund des Klimawandels entwickeln. SoilCompaC adressiert diese Wissenslücken direkt.

Vom Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt werden in einem Arbeitspaket Luftaufnahmen von verdichteten Ackerbereichen mit unverdichteten verglichen, um eventuelle Auswirkungen der Verdichtung auf die Pflanzenentwicklung in Spektralanalysen oder Höhenverteilungen sichtbar zu machen. Weiters werden detaillierte Bodenanalysen auf definiert verdichteten Stellen in oberösterreichischen Äckern durchgeführt, mit Kennwerten von unverdichteten Böden verglichen und in Zusammenarbeit mit einem internationalen Expertinnenteam in Modellanwendungen nachgebildet.

In der Projektzusammenarbeit mit 14 Partnerinstitutionen aus 12 europäischen Staaten sollen Ergebnisse aus vielerlei Agrarlandschaften und pedoklimatischen Zonen gebündelt werden, Simulationsmodelle zu verschiedenen Bodenfunktionen und Nährstoffkreisläufen werden an die Daten angepasst und so Aussagen ermöglicht über den Grad der Bodenbedrohung durch Verdichtung und deren Auswirkung auf übergeordnete Prozesse wie Treibhausgasbilanzen oder agrarische Produktion. Außerdem wird das internationale Wissen zu Linderungsmaßnahmen gebündelt und deren Potenzial wird auf der Basis der Mess- und Modelldaten abgeschätzt.