Nitrat Nördliches Burgenland II

Auf der Parndorfer Platte wurden Bodenwasserhaushaltsmessstellen errichtet um die Nitratbelastung des Grundwassers unter ortsüblicher konventioneller und biologischer Bewirtschaftung zu bestimmen.

Zusätzlich wurden Messstellen unter mehrjährigen Begrünungen mit unterschiedlichem Anteil an Leguminosen errichtet, um die Auswirkungen des Begrünungsumbruchs hinsichtlich des Stickstoffaustrages ins Grundwasser zu untersuchen.

Übersicht

Projektbearbeitung
A. Eder, A. Scheidl

Auftraggeber
Land Burgenland;
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

Kurzbeschreibung

Eine Reduktion der Nitratbelastung des Grundwassers in der Projektregion Nördliches Burgenland ist darin begründet, dass diese gegenüber gültigen Richt- und Grenzwerten zu hoch ist. Zur Einhaltung der Vorgabewerte (50 mg NO3·l-1) bedeutet dies bei überwiegender Grundwasserneubildung aus Niederschlagsversickerung, dass flächendeckend ein Stickstoffsaldo zu erfüllen ist, der unter Berücksichtigung der regionalen Grundwasserneubildung (Lösungsmittel zur Stickstofffracht) die geforderten Konzentrationswerte einhält.

Im Projekt ‚Nitrat nördliches Burgenland I‘ wurde bereits das Umbruchsmanagement von Luzerne und seine Auswirkung auf die Sickerwasserqualität untersucht. Die durchschnittlichen Nitratkonzentrationen im Sickerwasser lagen im Zeitraum 2011 - 2015 mit rund 100 mg NO3·l-1 deutlich über dem Trinkwassergrenzwert von 50 mg NO3·l-1. Mit den untersuchten Varianten zu unterschiedlicher Bodenbearbeitung (Pflug, Grubber), Umbruchszeitpunkt (spät, früh) und Zwischenfruchtanbau konnte die gewünschte Reduktion des Nitratgehaltes im Sickerwasser nicht erreicht werden.

Im Folgeprojekt ‚Nitrat nördliches Burgenland II‘ sollen neue Konzepte zur Reduktion der Nitratbelastung entwickelt und untersucht werden. Wesentlich wird dabei vor allem auf biologischen wirtschaftenden Betrieben der Anbau beziehungsweise in weiterer Folge der Umbruch von mehrjährigen Begrünungen sein. So wird aktuell der Nitrataustrag ins Grundwasser bei den ÖPUL-Begrünungsvarianten ‚AG-Fläche‘, ‚Bodengesundungsfläche‘ und ‚Biodiversitätsfläche‘ untersucht. Die Begrünungsvarianten unterscheiden sich dabei in ihrem Anteil an stickstoffbindenden Leguminosen.

Wesentliches Ziel ist eine Grundwasserverträgliche Bewirtschaftung unter Berücksichtigung der monetären Einbußen für den Bewirtschafter. Daraus lassen sich neue ÖPUL-Varianten, angepasst für das Trockengebiet im Osten Österreichs, erarbeiten.

Die Abkürzung ÖPUL steht für "Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft".