In Flüssen und Bächen fließt nicht nur Wasser. Das fließende Wasser bewegt auch Sand und Kies (kleine Steine). Der am Boden des Gewässers transportierte Sand und Kies wird in der Fachsprache Geschiebe genannt.
Im Bereich der Unteren Salzach und am Unter-Lauf der Saalach zwischen der Stau-Mauer des Wasser-Kraft-Werks Kibling und der Mündung in die Salzach wurde ein Transport-Modell für Geschiebe aufgebaut. Das Modell war ein Computer-Modell mit dem die Bewegung von Wasser und Geschiebe im Fluss gerechnet werden kann. Das Modell wurde von der Universität Stuttgart, Institut für Wasser- und Umwelt-System-Modellierung, Lehr-Stuhl für Wasser-Bau und Wasser-Mengen-Wirtschaft, durchgeführt.
Unser Institut hat mit seinem Wissen die Erstellung des Modells unterstützt. Des Weiteren haben wir Ergebnisse des Modells interpretiert, so dass diese für die Praxis verwendbar sind. Damit haben wir das bayerische Wasser-Wirtschafts-Amt in Traunstein und die Bundes-Wasserbau-Verwaltung beim Amt der Salzburger Landes-Regierung unterstützt.
Die Grundlage für das Vorhaben war ein Auftrag der Grenz-Gewässer-Kommission nach dem Regensburger Vertrag zwischen Deutschland und Österreich.
Mit diesem Modell am Computer wollten wir das Wissen über den Transport von Geschiebe in den Flüssen Saalach und Salzach verbessern. Das Geschiebe wandert von der Saalach in die Salzach. Im Detail ging es um die Salzach im Freilassinger Becken und den Unterlauf der Saalach.
Folgende wichtige Fragen hat das Computer-Modell beantwortet:
- Wie viel Geschiebe wandert von der Saalach in die Salzach?
- Wie wird sich die Fluss-Sohle in der Saalach und in der Salzach im Freilassinger Becken in der Zukunft verhalten?
- Wie viel Geschiebe transportiert die Salzach aus dem Freilassinger Becken in die nachfolgenden Flussabschnitte? Es sind dies die Laufener Enge, das Tittmoninger Becken und die Nonnreiter Enge.
Diese Arbeiten sind auch wichtige Grundlagen für:
- Planungen zur Verbesserung des Geschiebe-Transports, vor allem an der Saalach;
- Planungen von Maßnahmen zur Ziel-Erreichung des guten Zustands nach EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie.