Das LandSed-Projekt wird in Kooperation mit dem Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt sowie dem Ziviltechnikerbüro Dr. Summer durchgeführt und beschäftigt sich mit der Reduktion von Feinsedimentanlandungen in Gewässern des niederösterreichischen Weinviertels. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Optimierung von Absetzprozessen von Schwebstoffen, um möglichst konzentriert und an gut zugänglichen Orten Schwebstoffe aus dem Gewässer entfernen zu können. Als mögliche Orte für diese Absetzprozesse werden bereits existierende Hochwasserrückhaltebecken im Weinviertel ins Auge gefasst.
Zum besseren Verständnis dieser Absetzprozesse wurde in Breitenwaida (Bezirk Hollabrunn) ein Forschungsbecken für den Hochwasser- und Sedimentrückhalt errichtet, welches im September 2020 fertiggestellt wurde. Dieses soll eine detaillierte Betrachtung der Zusammensetzung des Schwebstoffmaterials sowie des Absetzverhaltens der in das Becken eingetragenen Feststoffe ermöglichen. Zusätzlich wurde ein physikalischer Modellversuch im Maßstab 1:10 errichtet, um unterschiedlichste Zuflussszenarien bezüglich Zuflusswelle und –menge sowie Schwebstofffracht untersuchen zu können. Das Ziel dieser Untersuchungen ist die Optimierung der Absetzleistung im Becken in Abhängigkeit vom Fließweg. Es wird erwartet, dass unter instationären Strömungsverhältnissen die Absetzleistung durch eine optimale Lenkung des Strömungsweges beeinflusst werden kann.
Luftbild des Forschungsbeckens in Breitenwaida (oben) und Forschungsbecken im physikalischen Modell im Maßstab 1:10 (unten). Die Beckendurchlässe dienen der gezielten Strömungslenkung durch das Becken.
Unterstützt werden diese Untersuchungen am physikalischen Modell durch dreidimensionale numerische Modellrechnungen mit der Software RSim-3D (Tritthart, 2020). Die Ergebnisse aus bisherigen numerischen Modellrechnungen führten bereits zu einer ersten optimierten Lenkung des Fließweges anhand der Variation der Öffnungen der Beckendurchlässe.
Numerische Strömungssimulation unter stationären Strömungsbedingungen im Forschungsbecken. Die Strömung wird gezielt durch Öffnung oder Schließung der einzelnen Beckendurchlässe gelenkt.
Projektbearbeitung: A. Diermaier, C. Havel, M. Hengl, S. Kainz, U. Stephan, P. Stockhammer, K. Wölzl
Auftraggeber: Land Niederösterreich