Im Zuge der Maßnahmen für den Hochwasserschutz der Stadt Innsbruck ist eine Umgestaltung der Einmündung der Sill in den Inn vorgesehen. Die derzeit bestehende, nicht fischdurchgängige Rampe an der Sill knapp oberhalb ihrer Mündung in den Inn soll durch ein Kombinationsbauwerk, bestehend aus einer aufgelösten Rampe im Außenbogen und einer Wildwassersportrampe im Innenbogen ersetzt werden.
Die aufgelöste Rampe dient dem Fischaufstieg und der Organismenpassierbarkeit, die Wildwassersportrampe soll eine stehende Welle im Unterwasser der Rampe zur Freizeitnutzung durch Paddler ermöglichen. Gleichzeitig muss das Bauwerk die Sohlstützung für die Sill gewährleisten (Sicherung gegen rückschreitende Erosion). Über beide Bauwerksteile erfolgt bei Hochwasser der Geschiebetransport in Richtung Inn.
Mit Hilfe eines wasserbaulichen Modellversuchs mit beweglicher Gewässersohle wurden zu den drei Hauptfunktionen Morphologie, Fischdurchgängigkeit und Freizeitnutzung (Surfwelle) für die Bauwerksteile aufgelöste Rampe und Wildwassersportrampe folgende Fragen geklärt:
- Ausbildung der stehenden Welle im Tosbecken der Wildwassersportrampe in Abhängigkeit von verschiedenen Durchflüssen der Sill und Unterwasserständen im Inn sowie den sich aus dem Geschiebetransport der Sill ergebenden unterschiedlichen Verlandungsszenarien im Sohlbereich der stehenden Welle
- Stabilität des aus Wasserbausteinen errichteten Fischaufstiegs (Riegelrampe) bei Hochwasser und Lage der Oberwassersohle in der Sill (mit und ohne Geschiebeeintrag)
- Aufteilung von Durchfluss und Geschiebe zwischen den Bauwerksteilen Fischaufstieg und Wildwassersportrampe
- Durchflussaufteilung zwischen den beiden Bauwerksteilen bei Niederwasser, damit die Dauerdotation von Fischaufstieg und rechtsufrigem Nebenarm auch bei Niederwasser gewährleistet ist.