Ziel des Projekts war die Entwicklung eines sohlgleichen Sicherungsbauwerks für den Übergang von nicht aufgeweiteten zu aufgeweiteten Gewässerstrecken um eine Sohlerosion flussauf zu vermeiden. Die sohlgleiche Ausführung ermöglicht auch eine gute ökologische Durchgängigkeit.
Der Rauteppich besteht aus großen Wasserbausteinen, die auf die Sohle aufgelegt werden. Durch den damit erhöhten Fließwiderstand kommt es zu einer Anhebung des Wasserspiegels flussauf und damit zu einer Verminderung der Geschiebetransportkapazität. Die Wirkung kann durch die Größe der Steine und die Länge des Rauteppichs gesteuert werden.
Projektpartner waren die Universität für Bodenkultur (BOKU), Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau sowie iC group (iC consulenten Ziviltechniker GesmbH).
Das Projekt wurde von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt.
Das Projekt gliederte sich in mehrere Bereiche, die im Sinne der hybriden Modellierung miteinander verknüpft wurden. Der Bereich 1 beinhaltete physikalische Modellversuche im Wasserbaulabor der BOKU mit verschiedenen Konfigurationen von Rauteppichen und unterschiedlichen Modellmaßstäben (Basisversuche ohne Geschiebezugabe). Bereich 2 verwendete die Ergebnisse aus den physikalischen Modellversuchen zur Kalibrierung von numerischen Modellen, um auf diesen Weg Optimierungen durchführen zu können. Bereich 3 waren physikalische Modellversuche mit Geschiebezugabe, die in unseren Versuchsanlagen durchgeführt wurden. In dieser Versuchsserie wurden unterschiedliche Mengen an Geschiebezugaben (Geschiebedefizite) simuliert und die Übergangsstrecken am Beginn und Ende eines Rauteppichs untersucht.
Die beiden folgenden Bilder zeigen einerseits die Geschiebezugabe (erstes Bild) und andererseits die Oberfläche des Rauteppichs bei hohem Geschiebetransport (zweites Bild).
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts wurden 2016 publiziert:
Sindelar, Ch., Pfemeter, M., Roscheck, Ch., Sattler, S., Hengl, M., Habersack, H. (2016). Der Rauteppich – Untersuchungen zu einem neuartigen, hydraulisch wirksamen Bauwerk zur Reduktion von Sohleintiefungstendenzen. Symposium Wasserbau – mehr als Bauen im Wasser, 29.6. bis 1.7.2016 in Wallgau. Berichte des Lehrstuhls und der Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU München, Nr. 134.
Unter Download finden Sie diese Veröffentlichung als PDF-Datei. Wir haben diese Datei aus www.freunde.wb.bgu.tum.de (Download im Dezember 2017).