Hochwasser-Schutz Bregenz und Hard – Wasserbaulicher Modell-Versuch Bregenzerach

Ziel des Projekts ist die Verbesserung des Hochwasser-Schutzes und der Ökologie des Flusses. Wir haben den Fluss in einem Modell nachgebaut. Wir wollten sehen, wie die geplanten Maßnahmen funktionieren. Wir wollten schauen, was man besser machen kann.

Die Bregenzerach ist ein Fluss im Bundesland Vorarlberg. Sie ist 67 Kilometer lang und entspringt im Lechquellen-Gebirge. Die Quelle liegt etwa 2.400 Meter über dem Meeres-Spiegel. Die Bregenzerach fließt zwischen Bregenz und Hard in den Bodensee.

Wir untersuchten im Modell-Versuch einen Abschnitt des Flusses zwischen Bregenz und Hard. Der von uns untersuchte Teil des Flusses beginnt unterhalb der Harder Brücke. Er endet 700 Meter vor der Mündung in den Bodensee. Dieser Abschnitt ist sehr bevölkert.

Im Stadt-Gebiet von Bregenz gibt es viele Siedlungen. Die Stadt Hard hat ein Schutz-Gebiet für Trink-Wasser. Es gibt 2 Brücken über den Fluss.

Eine Trinkwasser-Leitung verläuft unter dem Fluss. Die Fluss-Ufer nutzen wir Menschen zum Entspannen und Erholen.

Seit 1910 schützen Dämme die Häuser vor Hochwasser. Beim Hochwasser 2005 konnte die Überflutung nur durch Erhöhung der Dämme mit Sand-Säcken verhindert werden. Wegen Hindernissen bei der Fisch-Wanderung muss auch die Ökologie verbessert werden.

Erhöhung der Dämme mit Beton-Mauern nach dem Hochwasser 2005

Die Kies-Bänke der Bregenzerach werden gerne zur Erholung genutzt.

Das Projekt hat 2 Ziele:

  • Verbesserung des Hochwasser-Schutzes.
  • Verbesserung des ökologischen Zustands des Flusses.

Dafür wird der Fluss breiter gemacht und die Böschungen werden flacher. Die neuen Böschungen am linken Ufer sollen möglichst wenige feste Strukturen haben, damit der Fluss für die Menschen besser zugänglich wird.

Um die Ufer vor Zerstörung zu schützen, sollen nur Stein-Reihen quer zur Fließ-Richtung verwendet werden. Diese Stein-Reihen werden auch als Buhnen bezeichnet.

Durch unseren Modell-Versuch wurde folgendes erreicht:

  • Nachweis der Stabilität der Ufer-Sicherungen und des rechts-ufrigen Hochwasser-Schutz-Dammes bis zu einem 300-jährlichen Hochwasser. Es wurden direkt aufeinander folgend ein 100- und ein 300-jährliches Ereignis getestet.
  • Die Kies-Bank am linken Ufer, die teilweise bewachsen ist und fluss-abwärts der Landesstraßen-Brücke liegt, wird erhalten. Die Kies-Bank hat eine Filter-Wirkung für die Trinkwasser-Versorgung.
  • Nachhaltigen Verbesserung des ökologischen Zustands des verbreiterten Gewässers. Bei Hoch-Wasser verändert sich das Gewässers regelmäßig. Ein Fisch-Aufstieg mittels ungleichmäßiger Rampe an der in der Höhe verkleinerten Stein-Barriere ermöglicht den Fischen vom Bodensee weiter flussauf zu schwimmen.
  • Die Anzahl der Buhnen wurde reduziert. Dadurch wurden die Bau-Kosten reduziert.

Kies-Bank ist eine seitliche Schotter-Bank mit Kies. Ungefähr in der Mitte des Gewässers nennt man sie auch Kies-Inseln.

Eine Buhne ist ein kurzer Damm im Gewässer, der meist aus Steinen besteht und bei Hochwasser überflutet ist. Buhnen sollen das Ufer schützen. Die Buhnen verkleinern die Breite des Flusses, wenn wenig Wasser fließt. Gleichzeitig wird die Wassertiefe größer.

Das Modell wurde im Maßstab 1:45 gebaut. Das heißt, der Fluss ist im Modell 45-mal kleiner als in der Natur.

Blick flussauf in der Natur

Blick flussauf im Modell

AUFTRAGGEBER: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Planung: Breuß Mähr Bauingenieure GmbH

Am 23.11.2022 wurde die im Winter 2021/22 fertiggestellte Projekt-Strecke im Rahmen einer Veranstaltung besichtigt.

Foto von Harder-Brücke linksseitig in Richtung flussab

Foto flussseitig mit Blick auf Fahrrad-Brücke und den Fisch-Aufstieg bei der Rampe im Vordergrund