Die Mündung des Flusses Ill in den Rhein wird neu gestaltet

Die Mündung der Ill in den Rhein wurde so verbessert, dass die Beanspruchung des Schweizer Ufers weniger wurde. Die Maßnahme war auch erforderlich, da das bestehende Bau-Werk nicht mehr ausreichend stark war. Diese Modell-Versuche wurden im Jahr 1987 durchgeführt.

An der Mündung des Flusses Ill in den Rhein (nahe der Stadt Feldkirch, im Bundes-Land Vorarlberg, an der Grenze zur Schweiz) wurde 1965 eine Sohl-Rampe errichtet. Seitdem hat der Rhein dort sein Fluss-Bett immer tiefer eingegraben. Dadurch wurde der Höhen-Unterschied zwischen der Ill und dem Rhein immer größer. Die Rampe musste verlängert werden. Es bestand die Gefahr, dass die Rampe bei einem Hoch-Wasser zerstört wird. Die Mündung der Ill war auch so gestaltet, dass am Ufer des Rheines in der Schweiz Schäden auftraten.Aus diesem Grund entschloss sich das Land Vorarlberg zu einem Sanierungs-Projekt für die Ill-Mündung. Dazu war ein wasser-baulicher Modell-Versuch erforderlich. Das Land Vorarlberg beauftragte das Institut für Wasserbau und hydro-metrische Prüfung (früher unter dem Namen Bundes-Anstalt für Wasserbau-Versuche)

Folgende Untersuchungen wurden durchgeführt:

  • Untersuchung der Fluss-Mündung vor dem Umbau um die hydraulischen Merkmale zu erfassen (Strömung und Verwirbelung des Wassers, der Fluss wurde tiefer, und Strömungs-Kräfte, die auf die Fluss-Sohlen und die Ufer wirken)
  • Untersuchung, ob die bestehende Rampe verändert werden kann (Verbreiterung, Veränderung des Winkels zur Einmündung)
  • Entwurf, Untersuchung und Verbesserung einer neuen Form der Fluss-Mündung mit zwei Block-Stein-Rampen und einem flacheren Winkel zwischen Ill und Rhein.

Nach vollständiger Zerstörung der alten Rampe beim großen Hoch-Wasser 1999 wurde der Sanierungs-Vorschlag des Instituts in den Jahren 2000-2002 gebaut.

Nachbildung der Rampe (entspricht dem Original)

Veränderung der Sohle flussab der im Jahr 1965 errichtete Rampe. Höhen-Unterschied zwischen Rhein-Sohle und der weißen Fläche im Bild wäre in der Natur über 5 Meter (!).

Die neue Ill-Mündung im Modell mit 2 Block-Stein-Rampen und flacherer Kurve zum Rhein. Gut erkennbar ist auch die positive Veränderung der Sohle im Vergleich zu früher.

Luft-Foto der Ill-Mündung in den Rhein vor dem Umbau, mit eingezeichneter neuer Mündung

Bau der neuen Ill-Mündung in den Jahren 2000-2002

Stein-Schlichtung am Ende der Rampe

Technische Zahlen (Quelle vom Land Vorarlberg):

  • Einzugs-Gebiet Ill: ungefähr 1.200 km²
  • Einzugs-Gebiet Rhein nach oben Ill: ungefähr 4.000 km²
  • MQ Ill: ungefähr 65 m³/s
  • HQ100 Ill: ungefähr 700 m³/s
  • HQ1 Rhein nach oben Ill: ungefähr 430 m³/s
  • HQ100 Rhein nach oben Ill: ungefähr 2.200 m³/s
  • HQ100 Rhein flussabwärts Ill: ungefähr 2.700 m³/s
  • Länge des Armes der Mündung: ungefähr 730 m
  • Länge der Ausbau-Strecke: ungefähr 760 m
  • Gesamt-Aushub: ungefähr 400.000 m³
  • Stein-Bedarf: ungefähr 80.000 t

Erklärungen der Abkürzungen:

  • MQ: Mittlere Wassermenge in einem Jahr
  • HQ1: jährliches Hoch-Wasser
  • HQ100: hundert-jährliches Hoch-Wasser