Lech: Geschiebe-Management flussaufwärts von Reutte

Das Vorhaben wurde im Jahr 2003 abgeschlossen. Mit Modell-Versuchen verbesserten wir den Plan der Firma "Ingenieurbüro DonauConsult". So verhindert man, dass immer wieder im Fluss gebaggert werden muss. Das schadet nämlich der Natur.

Das Vorhaben heißt "Geschiebe-Falle Hornberg - Ehenbichl". Man will die Geschiebe-Menge zwischen den Orten Lechaschau und Reutte in Tirol ausgleichen. So soll der Hochwasser-Schutz verbessert werden. Auch die Natur soll verbessert werden. Derzeit bleibt sehr viel Geschiebe liegen. Das ist für den Hochwasser-Schutz der Ortschaften schlecht.

Damit der Hochwasser-Schutz klappt, muss man derzeit oft mit dem Bagger im Fluss arbeiten. Das ist für die Fische im Fluss schlecht. In Zukunft soll das Geschiebe dort liegen bleiben, wo man es einfach herausnehmen kann.

Bis zum Mittel-Wasser fließt das Wasser in einem neuen Fluss-Arm. Ist der Wasser-Stand höher, wird der Durchfluss in 2 Ströme geteilt. Ein Teil fließt dann im alten Flussbett. Dort bleibt Geschiebe liegen und kann bei Nieder-Wasser aus dem Fluss herausgenommen werden, wenn es trocken ist.

Der Zusammenhang von fließendem Wasser und im Fluss wanderndem Geschiebe ist sehr kompliziert. Damit das Ganze fehlerfrei klappt, wurde mit DonauConsult und dem Institut ein Modell-Versuch gestartet. Der Fluss wurde von Kilometer 183,773 bis 182,200 nachgebaut. Das sind 1,573 Kilometer. Wir bauten in einem Verhältnis von 1 zu 80. (= 1 cm im Modell sind 80 cm in der Natur). Das Modell war rund 20 Meter lang. Das Verhalten des Modells bei verschiedenen Wasser-Führungen und Hoch-Wasser wurde überprüft.

Das Modell wurde mehrmals umgebaut und untersucht. Am Ende fand man eine gute Lösung für das genannte Problem.

Der Transport von Geschiebe und auch die Ablagerung sind vom Abfluss und der Geschiebe-Menge abhängig. Alle diese Zahlen sind nicht vorhersehbar. Daher muss man das Verhalten des umgebauten Flusses in der Natur beobachten. Dafür werden einige Mess-Pegel benötigt und die Sohle muss immer wieder vermessen werden. Wir haben bereits bei den Versuchen überlegt, wo man etwas ändern kann, wenn etwas Unerwartetes passiert.

Physikalisches Modell bei Mittel-Wasser Q = 45 m³/s, linker Gewässer-Arm mit Geschiebe-Falle, rechter Gewässer-Arm Gerinne zur Umgehung

Bereich einer Verzweigung mit Rampe, Leit-Dämmen und Durchfluss-Drossel

Physikalisches Modell beim Abfluss zur Bemessung des hundert-jährlichem Hoch-Wassers
(Q = 762 m³/s)