Buhnen als wasser-bauliche und ökologische Maßnahme

Modellversuche zur Erarbeitung einer Konstruktions-Anleitung für Wildbach-Unterläufe

„In Zusammenarbeit zwischen der Wildbach- und Lawinen-Verbauung und dem Bundesamt für Wasser-Wirtschaft werden Modell-Versuche über die Wirkung von Buhnen durchgeführt. Man sammelt in den Modell-Versuchen Erfahrungen und erstellt daraus eine Konstruktions-Anleitung. In Wildbächen gibt es Sohl-Gefälle zwischen 2 und 7 Prozent. Das Wasser fließt sehr schnell und hat sehr viel Kraft. Dadurch können die Ufer weggeschwemmt werden. Man will mit der neuen Anleitung das verhindern. Gleichzeitig soll auch der Transport der Steine im Bachbett (wir nennen es Geschiebe) und die Ökologie verbessert werden.“

Es gibt viele Untersuchungen zu Buhnen. Die meisten gelten aber nur bei Gefällen bis zu maximal 2 Prozent. Für Wildbach-Bereiche mit mehr als 2 Prozent Gefälle gibt es noch nichts. Für die Anwendung von Buhnen in Wildbächen gibt es einige Fragen wie:

  • Wann können diese Buhnen gebaut werden? (Ufer-Schutz, Lenkung der Strömungen, Struktur-Element, wie sollen sie aussehen und welche Höhe sollen sie haben?)
  • Wo soll die erste Buhne stehen, wenn der Bach eine Kurve macht?
  • Anzahl und Länge der Buhnen-Felder
  • Bei welchem Abstand der Buhnen und bei welchem Winkel zur Ufer-Böschung bekommt man gute Ergebnisse?

Die Untersuchung soll zeigen, wie stark Buhnen in Wildbächen mit Gefällen von 2 bis 7 Prozent gebaut werden müssen. Wir machen dazu Modell-Versuche mit verschiedenen Formen von Buhnen, die in unterschiedlichen Abständen stehen.

Glas-Rinne für Schnitt-Modelle im Versuchs-Abschnitt 1

Rinne für Modelle im Versuchs-Abschnitt 2

Im ersten Versuchs-Abschnitt wird der Einfluss der Buhnen-Parameter in einem Gewässer mit vereinfachter geometrischer Form untersucht. Diese vereinfachte Form ermöglicht genauere Aussagen über die Wirkung einzelner Buhnen-Parameter wie Höhe, Länge, Abstand und Winkel auf das Gewässer.

Im zweitem Versuchs-Abschnitt geht es darum, Buhnen in einem Gewässer einzusetzen, welches in mehreren Kurven verläuft. Bei diesem Versuch ändern wir nur bestimmte Dinge wie zum Beispiel den Abstand zwischen den Buhnen. Für die Versuche wird ein typisches Gewässer des nördlichen Alpenrands herangezogen.

Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist eine Empfehlung, wie man Buhnen in Gewässern mit einem Sohl-Gefälle zwischen 2 und 7 Prozent in der Natur baut.

Man kann mehr über diese Untersuchungen dort nachlesen (nicht in Einfacher Sprache):
Zeitschrift für Wildbach-, Lawinen-, Erosions- und Steinschlagschutz, Heft 182, Jahrgang 82, Dezember 2018, S. 52-57