Die fortschreitende Klimaerwärmung prägte den vergangenen Herbst und Winter in Österreich. Der Winter 2023/2024 war außergewöhnlich mild, insbesondere der Februar brach Temperaturrekorde. Mit einer Durchschnittstemperatur, die um 5,5 Grad höher lag als im langjährigen Schnitt, war es der wärmste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen 1767. Der Winter war zudem einer der niederschlagsreichsten seit 1951. Davon konnten, was den Schnee angeht, aber nur die Berge profitieren, und das passt ins Bild der Klimakrise, denn mit der Erwärmung steigt die Schneefallgrenze. Sogar in Höhen über 1.500 Metern regnete es das eine oder andere Mal.
Die Laichzeit der Maränen beginnt meist im November und zieht sich bis Jänner. Die Eier werden in den Freigewässern in den heimischen Seen in Ufernähe abgelegt, wo sie einfach zu Boden sinken oder an Wasserpflanzen haften bleiben. Die Entwicklungsdauer der Eier ist relativ lange und beträgt je nach Temperatur circa 100 Tage. In der Fischzucht werden die Maräneneier mit Bachwasser versorgt, das normalerweise lange kühl bleibt. Dementsprechend ist nicht mit dem Schlupf der Larven vor Anfang März zu rechnen. Doch: Die Auswirkungen der Temperaturveränderungen sind auch hier spürbar. Die Maränen schlüpften dieses Jahr so früh wie nie zuvor. Dadurch verlagerte sich die Entwicklung der Larven und Brütlinge um einen ganzen Monat nach vorne. Die Anfütterung nach dem Dottersackstadium erfolgt zum Teil mit aus den Seen gewonnenem Plankton.
In der Fischzucht Kreuzstein wird die Aufzucht von verschiedenen Fischarten als Lohnaufzucht angeboten, um unter anderem den Bedarf an Nachzucht von gefährdeten, schwierig zu erbrütenden Arten zu decken. Die Kunden liefern das Laichmaterial oder die Mutterfische, und die Fischzucht übernimmt die Aufzucht bis zur gewünschten Größe. Die Bedingungen und Herausforderungen, die sich durch die Temperaturschwankungen ergeben, werden fortlaufend dokumentiert und sind auch Thema der Forschung am Standort.